Geschichte
Wer wir sind
Ein erster Versuch, in Nidwalden ein Frauenkloster zu gründen, fällt in die Zeit von 1593 bis 1609.
Elisabeth von Schwyz und Dorothea von Einsiedeln bezogen ein für sie erbautes Haus und unterrichteten Mädchen. Schülerinnen drängten sie, eine klösterliche Gemeinschaft zu bilden. Doch die Regierung befürchtete, ein zweites Kloster neben dem Kapuzinerkloster würde die Bevölkerung finanziell zu sehr belasten.
Der Gedanke der Klostergründung wirkte fort, bis die ehemaligen Schülerinnen, das Schwesternpaar Katharina und Maria Gut, den Wunsch äusserten, ihr ererbtes Vermögen zur Gründung eines Frauenklosters in Stans verwenden zu dürfen.
Mit der Gründung des Klosters St. Klara war auch der Auftrag verbunden, eine Mädchenschule zu führen.
Die beiden Schwestern Gut wurden 1615 als Schwestern Klara und Agnes eingekleidet.
Schuldienst
Die erfreuliche Entwicklung der Schule führte 1867 zur Gründung eines Internats. Während 120 Jahren waren die Schwestern intensiv im Schuldienst engagiert.
Interne und externe Schülerinnen besuchten verschiedenste Schulangebote: Haushaltungskurse, Deutschkurse für Fremdsprachige, Sekundar- und Realschule, das Lehrerinnenseminar und vor allem die Handelsschule, die 1962 die eidgenössische Anerkennung erhielt.
1988 zogen sich die Schwestern aus dem Schuldienst zurück. Die Schul- und Internatsräume werden nun vermietet.
Paramentik
Schon immer stellten die Schwestern Kirchenwäsche und Messgewänder her. Im 20. Jahrhundert erhielt das Kloster dank der Paramentenkunstwerkstatt von Sr. Augustina Flüeler international einen Namen. Im hohen Alter schloss sie 1973 ihre Werkstatt.
Heinrich Pestalozzi
Kurze Zeit wirkte auch Heinrich Pestalozzi (1746 – 1827), der sich im Auftrage der Helvetischen Regierung der Waisenkinder annehmen sollte, in den Räumen des Klosters.
(Marita Haller-Dirr, aus dem Kunstführer „Kapuzinerinnen-Kloster St. Klara in Stans“ 2001)
Ausblick in die Zukunft
Wir Kapuzinerinnen schöpfen aus dem franziskanischen Erbe und versuchen den Spuren von Franziskus und Klara in einem einfachen und verfügbaren Leben zu folgen. Unsere Sehnsucht, bei Gott sein zu dürfen, ist Antwort auf das Verlangen Gottes bei uns Menschen zu wohnen und sich uns zu schenken. Das Evangelium ist uns Richtschnur, die Ordensregel Wegweiser.
Unsere kontemplative Ausrichtung schenkt Raum für ein intensives Gebetsleben, das sich im Teilen des Alltages im Miteinander und der Arbeit konkretisiert.
Aus der inneren betenden Mitte möchten wir da sein und wirken.